Ursprünglich stammt die Praxis des Coaching aus dem Umfeld sportlicher Athleten. Unter Erfolgsdruck stehende Sportler und Sportfunktionäre erhielten Unterstützung, um mit den enormen psychischen Belastungen des Wettkampfes zurecht zu kommen.
Bald wurden aber auch Managerinnen und Manager in Spitzenpositionen von einem Coach unterstützt, der ihnen Berater und "Freund" bei ihren Berufsentscheidungen in der "dünnen Luft" einflußreicher Menschen sein sollte. Dies erwies sich unter anderem auch als ein wirksames Mittel gegen Alkohol- und Drogenmißbrauch in den Führungsetagen.
Ebenfalls die Durchleuchtung von Organisationsstrukturen in Wirtschaftsbetrieben und Verwaltungen zählten bald zum Aufgabenkomplex. Dabei konnte festgestellt werden, daß die häufigsten Probleme in Betrieben und Verwaltungen (auch in Kleinbetrieben, Kliniken, KiTas usw.), neben Veränderungen von Aufgaben und Positionen im Berufsfeld, innerhalb zwischenmenschlicher Beziehungskomplikationen zu suchen sind. Fachliche Kompetenzen kommen nicht zum Einsatz, weil zwischenmenschliche Strukturen, persönliche Blockaden oder blinde Flecke dies verhindern oder Animositäten zwischen MitarbeiterInnen nicht als Störfaktoren erkannt und beseitigt werden (hierher gehört etwa auch das sogenannte Mobbing).
Die Möglichkeiten tiefenpsychologischer Erkenntnis sind hier längst nicht ausgeschöpft und sollten nicht nur dem höheren Management vorbehalten bleiben. Imgrunde steht jedem Menschen die Möglichkeit offen, in seinen beruflichen, aber auch privaten Beziehungen, die Unterstützung eines Coach (weiblichen oder männlichen Geschlechts) in Anspruch zu nehmen. Überall wo Blockaden im zwischenmenschlichen Austausch bestehen, können diese oft schon in wenigen Sitzungen durch einen Coach aufgelockert und gemeinsam mit der/dem Ratsuchenden neue Handlungskompetenzen erarbeitet werden.