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Engel, Klaus: Meditation- Geschichte, Systematik, Forschung, Theorie, Europ. Verlag der Wiss., P. Lang Verlag, Frankfurt, 320 S., 89,00 DM


Die Nachfrage nach meditativen Techniken, besonders östlicher Provinienz, nimmt wieder zu. Die Sinnsuche der Menschen scheint im Osten überzeugendere Antworten zu finden, als im Westen. Die Darbietung der meist auf religiösem Hintergrund beruhenden meditativen Systeme muß für den Konsumenten allerdings gut verständlich und prägnant dargestellt werden. Diesen Anforderungen entspricht das fundierte und gut lesbare Buch von Klaus Engel. Als Wissenschaftler beschreibt er die meditativen Techniken mit nüchternem Abstand. Er gerät nicht ins Schwärmen, seziert aber auch nicht.
Einen breiten Raum nehmen das Yogasystem und der Buddhismus ein. Informationen zum konkurrierenden Hinduismus finden sich kaum. Stattdessen wendet der Autor seinen und des Lesers Blick gen Abendland und erinnert an die große christliche meditative Tradition. Auf seiner Reise durch die Zeit und durch die Systeme streift er auch die jüdische Kabbala, den islamischen Sufismus und schließlich das ideologienfreie Autogene Training. Empirische Meditationsforschung mit elektophysiologischen Methoden wird behutsam referiert und erscheint nicht als Sakrileg an der östlichen Meditation. Der Autor bleibt damit jedoch der westlichen Tradition verhaftet. Seine schulenunabhängige Untersuchung unipolarer, bipolarer und komplexer Meditationsmodelle ist scharfsinnig und aufschlußreich.
Unterschiedliche Verzeichnisse und Register machen das Buch zu einem echten Nachschlagwerk. Wer sich näher mit Meditation befassen will, und eine westlich orientierte fundierte Hinführung schätzt, kommt mit diesem Handbuch voll auf seine Kosten.


Dipl.-Psych. Helmut Brenner, Bad Salzuflen

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